Samstag, 2. Juni 2012

30.Mai -1. Juni Von Lendas nach Shivas/Matala






30. Mai – 1. Juni Von Lendas ins Landesinnere nach Sivas

Wir haben auch wieder Verbindung zur Außenwelt, sprich Internet 
Auf zu neuen Taten

Hermann scheint wieder auf der Höhe zu sein.
Beim Schach hat es jedenfalls geklappt...

















Auf alle Fälle wollten wir endlich weiter. Nun galt es zu überlegen, welche Route wir nehmen sollten. Da der Weg nach Kali Limenes öd und nur von Gewächshäusern gesäumt ist, beschlossen wir, diesen Weg mittels eines Vehikels zu überwinden.

 „Connections“ immer von Nutzen
Am Vortag hatten wir in unserem Lokal eine Bedienerin namens Irene aus Südtirol kennengelernt, die in der Gegend von Lendas mit einem Kölner verheiratet ist. Der klagten wir unser „Leid“. Wenn´s sein muss, können wir wirklich arm und hilflos dreinschauen.
Alles andere ergab sich von selbst: Wir konnten in deren Haus schlafen und Irenes Mann Aron hat uns dann noch ein paar Km mit seinen Jeep weitergeführt, dass wir am 31. Mai noch zu Fuß nach Sivas gelangen konnten. Es war heiß, deswegen war es sehr anstrengend.

Noch ein paar Worte zu obigem Aron, dem Alleskönner und -wisser: Der hat sich griechisch orthodox taufen lassen, um seine Irene auch kirchlich heiraten zu können.

Laut den Bildern muss es ein lustiges Fest gewesen sein. Sie haben ein sehr schönes Haus gebaut, das so ca. 100 m über dem Meer liegt, und den Besuchern eine wunderbare Fernsicht bietet.
Mit Aron, jetzt heißt er natürlich Antonios, besuchten wir noch ein Kloster, namens Agios Apezanon, dem Hl. Antonius geweiht.
Der Pope macht eine Pause, bevor er mit seiner Belehrung fortfährt..
Ein einziger Mönch lebt da noch, sein Name Gabriel, er hat uns auf Wasser und Kekse eingeladen.
Unser Aron, sonst Wortführer, horchte dem Popen andächtig, ja beinahe etwas unterwürfig zu, als dieser zu einer größeren Belehrung ausholte.
Nach ca. 10 Minuten waren wir wieder entlassen und nach wenigen Metern gingen wir erstmals wieder zu Fuß.

Jetzt geht die Schlepperei wieder los
Der Rucksack drückte, als wäre es wieder das erste Mal. Für Hermann wurde er um etliches schwerer, weil der Wirt in Dytiko seinem alten Freund ein Liter Olivenöl und ebenso viel Raki mitgegeben hat.
Das hilft auf allen Fällen der Kondition, wenn man solche Dinge durch die Gegend schleppen darf.

Olivenöl, Raki, nochmals Raki, alles vom Feinsten, ein wenig zusätzliches Gewicht..

Nach ca. 3 ½ Stunden Wanderns unter großer Hitze kamen wir nach Sivas, nicht ohne vorher einen Mittagsschlaf unter einem schattigen Baum gemacht zu haben.
Der Blick Richtung Norden: die Messara Ebene, Richtung Westen: der Blick übers Meer nach Agia Galini, einfach wundervoll.
Man möchte doch wissen, wie es weitergeht..

Dann endlich unser heutiges Endziel: Sivas, ein langgezogenes Dorf, mit wenig Übernachtungsmöglichkeiten.
Aber gleich 4 Tavernen laden zum Sitzen, Essen und Genießen ein.


Beim Abendessen saßen am Nachbartisch Mutter und Tochter aus Leipzig. An sich nicht so erwähnenswert, aber sie kamen extra hierher, um am großen Revivalfestival in Matala teilzunehmen, das ab Samstag bis Montag stattfindet. Mit Hippiegewändern und so.
Sie ist Jahrgang 1960, aber die Augen strahlten um die Wette, wenn auch nur das Wort Matala und Festival fiel.
Es gibt sie also noch, die „Junggebliebenen“..
Die Bucht von Matala..
Zwei Oldies in Matala..

Heute Freitag beschlossen wir, es ruhig anzugehen. Wir wanderten nach Pitsidia, und dann auf den Strand nach Komos.
In Pitsidia wollten wir Geld vom Automaten gewinnen, leider umsonst, es war nämlich keiner da.
Also auf nach Matala.
Ca. 4 km über schmale Straßen und Wege, diesmal Gott sei Dank mit leichtem Gepäck.
Matala, der Ort der Hippies
Matala zieht einen noch immer in seinen Bann.
Die Bucht, zwar mit Sonnenschirmen übersät, ist immer noch wundervoll, umgeben von den Höhlen, einfach ein Blick, an dem man sich nicht sattsehen kann und man sich an Tage erinnert, die viele Jahre zurückliegen.
Das Festival, wirft Schatten voraus, es gibt viele Verkaufsstände, die Hauptstraße ist mit Bodenmalereien voll. Vieles erinnert an die Hippiezeit, und ein paar von dieser Zeit waren schon für das Fest im Anmarsch. Lange Haare, verrückte Kleider, ebenso alt wie wir.
Wir fühlen uns natürlich deutlich jünger.

Letztendlich fahren wir mit dem Taxi die 12 Km zurück nach Sivas, da uns der Weg doch ein wenig zu weit schien.
Auf alle Fälle ein toller, erlebnisreicher Tag.

Commentarii apo to Hermann
(Christine, danke für die Korrektur)

Aussteiger

Er arbeitet.
Pünktlich, genau, gewissenhaft. Um 10 ist er am Arbeitsplatz, dem kleinen Tisch im Hintergrund des Restaurants, Blick Richtung Meer.
Er setzt sich, zieht eine Thermoshülle aus der Tasche, legt sie auf den Tisch, steht auf, gesorgt sich in der Ausschank die erste Portion des zu bearbeitendes Materials, steckt dieses fein säuberlich in die Thermoshülle, betrachtet wohlgefällig sein Werk, sucht nach Streichhölzern, findet sie nach einiger Zeit, entzündet damit die vorher gedrehte Zigarette, schaut noch einmal konzentriert auf die vor ihm liegende Aufgabe, führt entschlossen die Bierflasche, die in der Thermoshülle steckt, an seine Lippen und nimmt einen kleinen Schluck. Jetzt atmet er erleichtert auf: Der erste Schritt ist getan, jetzt wird die Arbeit leichter von der Hand gehen, das Bier wird leichter schlüpfen, Stunde um Stunde, Flasche um Flasche, Tag um Tag, Monat um Monat, Jahr um Jahr.
Ob er sich seine Arbeit so hart vorgestellt hat, als er Österreich den Rücken kehrte, um auf Kreta zu leben?


Commentarii apo to Hermann 2

Zwei Mädchen aus Sachsen
A u A aus Leipzig sind happy in Matala. Mutter und Tochter 52 und 26. Vor einem Jahr hat die Mutter das erste Mal davon gehört. Vom Hippie Revival Fest in Matala. Sie hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um hierher zu kommen und jetzt sind sie da, wo die Hippies gelebt haben, in den Höhlen von Matala.
Und morgen werden sie in die Klamotten der 60-er Jahre schlüpfen, werden tanzen, singen, feiern bis in den frühen Morgen, wenn sie wieder zum Flughafen müssen, heim in den deutschen Osten.
Mit leuchtenden Augen erzählen sie ihre Abenteuer. Sie kichern, lachen, trinken.
Ja, morgen werden sie nachholen, was der Mutter in ihrer Jugend verboten war. Und sie wundern sich über H u H, auf die ihre Begeisterung nicht und nicht überspringen will.

Jetzt noch ein paar Eindrücke..
Einfach ein wilde Gegend..

Der Psiloritis ruft..

Diese Bild sollte man unseren Benjamini Ficii zeigen...

 

Hermann hilft Heinz aus den Hosenröhren..


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