Sonntag, 10. Juni 2012

7.-9. Juni Agia Galini Agios Pavlos Preveli Plakias




 
Rechenschaftsbericht 7.-9. Juni 2012
Von ganz da hinten komm ich her...
Von Agi Gallini über Ag. Pavlos nach Plakias
Noch etwas müde von der anstrengenden Besteigung des Psiloritis und einer 2 stündigen Strandwanderung nach Gallini ging es nun weiter nach Westen.
Strandwanderungen klingen so einfach, aber bei jedem Schritt sinkt man ein und man braucht ordentlich Kraft, um ca. 8 Km zu überwinden.
Außerdem sind wir erst um zwei ins Bett gekommen, nicht wie ihr meint, wir hätten uns versoffen, nein! Der Computer war´s.
Erst um 2 Uhr konnten wir den letzten Blog ins Netz stellen, weil die Verbindung so langsam war.
Was zur Folge hatte, dass wir am Morgen erst um ½ 11 in die Gänge kamen.
Dies sollte sich ja noch rächen.

Vom Sinn des Wanderns
Also von Gallini aus keuchten wir die erste halbe Stunde ordentlich hinauf, um über eine Hochebene unseren ersten Rastplatz in Agios Georgios zu erreichen. Bis dahin war alles klar. Der Rucksack war schwer wie immer, aber schon beinahe Gewohnheit.

 dann kam es so richtig dick. 4 Stunden in der prallen Sonne- nur einmal unterbrochen durch ein Mittagsschläfchen unter einem Olivenbaum- da stellt man sich schon einmal die Sinnfrage.


Wenn Frauen schmerzlich abgehen
In Pavlos bekamen wir ein passables Zimmer und einen Mückenstecker.
Das war den Mücken aber wurscht. In der Nacht fielen sie über uns her, tausende oder noch mehr. Irgendwann hatten wir nicht mehr die Kraft, uns zu wehren, bedeckten uns mit dem Leintuch und wachten am Morgen komplett zerstochen auf.
Die Mücken sagten sich wohl, wenn schon kein weibliches Blut, dann besser das von Männern als gar keins.
Da wußten wir noch nichts über Mücken...

Dann wieder einmal der große Irrtum
Von Pavlos gingen wir eine lange Stiege hoch und wollten dann über eine Düne an den Strand, um von dort nach Preveli zu gehen.
 Leider versäumten wir den Abstieg, konnten nicht hinunter. Und so beschlossen wir, wieder auf die Straße zu gehen und von dort Richtung Westen.
Ein Strand schöner als der andere...
Nach ca. 2 ½ Stunden waren wir wieder am Strand und hatten sage und schreibe einen Weg von ca. 600 Meter gemacht.

Aber wir stapften mühsam weiter – Heinz hatte auch nicht seinen besten Tag – und kamen letztendlich in eine Strandbar, bestehend aus einem Wohnwagen, einem Dach, darunter ein paar Tische, abgeschirmt durch eine Mauer, die vor dem Wind schützte.
Inzwischen haben wir gelernt, dass wir die Mittagshitze abwarten müssen und sind erst gegen Abend noch weitergezogen.
Nach einer weiteren Stunde haben wir unser Nachtquartier gefunden, eine Taverne oberhalb des Meeres. Gutes Essen, 50 m hinunter an den Strand zum Schwimmen, einfach wundervoll.
Die Nacht war gut, weil an den Fenster Mückengitter angebracht waren.

Preveli, der Palmenstrand
Am Samstag, dem 9. Juni, ging es noch 3 Stunden nach Preveli. Der Strand ist nach wie vor wunder voll, nur etwas weiter hinter sah man verkohlte Palmen, die sich aber rasch zu erholen scheinen.
Und da war es.
Ein kleines rotes Boot, das Gäste von Plakias nach Preveli und wieder zurückschipperte.
Preveli, der berühmte Palmenstrand...
Diese Gelegenheit durften wir nicht auslassen und kamen so ganz einfach nach Plakias. Dort konnten wir das Nachtleben so richtig genießen.

Mit einem kleinen Schönheitsfehler. Heinz hatte am Abend ein oranges T_Shirt an, nichts ahnend, dass an diesem Abend anlässlich der Fußball- Europameisterschaft Holland gegen Dänemark spielte.
So wurde er klar als Holländer erkannt und ständig in dieser Sprache angesprochen.
Darüber hinaus mussten wir uns dann noch trösten, weil die Holländer verloren haben…

Commentarii apo to Hermann

Orange is beautiful
Zwei Garnituren an Kleidung genügen H&H bei ihrer Wanderung in die Berge. Nach des Tages Arbeit behandelt Heinz die Wandergarnitur mit Rei in der Tube und zieht das frische Leibchen an. Heute ist das orange Funktionsleibchen an der Reihe. Als er schließlich mit seinem orangen Funktionsleibchen, wie es eben dem Rhythmus der Reinigung entspricht, durch Plakias läuft, wundert er sich nicht wenig über die vielen anderen, die Orange tragen. Der Ort ist in Orange getaucht: Die Niederlande spielen gegen Dänemark. Nach dem Spiel herrscht Ruhe im Ort. Holland hat 0:1 verloren. Das Orange ist verschwunden. Einzig Heinz steht wohl oder übel zu seiner grellen Farbe…



H&H: „Heimat bist du großer Söhne!“

Seit heute weiß ich: Dieser Spruch unserer Bundeshymne stimmt.
Bei glühender Mittagssonne verlassen H&H Agia Gallini und ziehen 4 ½ schattenlose Stunden auf einer Asphaltstraße Richtung Agios Pavlos.
Hämorrhoidenschmerzen, Achillessehnenschwellung. Ein Dialog in der Glutenhitze:
(Stapfen, Schweigen,  Stapfen)
H1: Wasser?
H2: Ja, danke. (Trinken, stapfen, Schweigen, Stapfen)
H1: Wasser?
H2: Ja, danke. (Trinken, Schweigen, Stöhnen, Stapfen)
H2: Jetzt einmal angenommen: Ein Pickup kommt und bleibt von sich aus stehen. Was tun wir?
H1: Vorbeiwinken.(Schweigen, Stapfen)
H2: Wasser?
H1: Ja, danke. (Trinken, Schweigen, Stöhnen, Stapfen, Stapfen, Stapfen…)

Gott sei Dank wurden sie nicht auf die Probe gestellt,
unsere tapferen Söhne des Herrn von Masoch, und sie konnten ihre eigenartige Vorliebe bis zur bitteren Neige auskosten.


Spruch des Tages:

H2 verzweifelt nach Stunden des Wanderns in der prallen Sonne:
„Es nützt die beste Bauernregel *) nichts, wenn sie nicht zum Anwenden geht.“

*) Bauernregel für Kreta:
Kehre ohne zu zögern in jedes Gasthaus am Weg ein, du weißt ja nicht, ob noch ein anderes kommen wird.

Der „Überlebensbaum“, oder etwas poetischer nach einem mittelhochdeutschen Minnegedicht.
Der einzige Schattenspender...
Unter der Linden, auf der Heide,
da unser beiden Bette was,
da muget ihr finden, gebrochen beide, Bluomen unde Gras….
Tanderadei, tanderado,
Wie sind wir um den Schatten froh.






















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