Donnerstag, 24. Mai 2012

22./23.Mai Agia Fotia nach Monastiraki - Und die erste Sünde

22.-23 Mai 2012


Von Agia Fotia nach Agios Nikolaos und der Tag der ersten Sünde

Unsere bisherige Wanderroute...

Agia Fotia, wie vielen Jahren....

In Agia Fotia ist die Zeit stehen geblieben. Es so wie in alten Zeiten. Allerdings Spiros ist nicht mehr da, aber sein Vater Evangelos war da, und erinnerte sich noch an uns. Das war so etwa 1973/74.
Und wir packten unsere Sachen zusammen, denn heute war ein anstrengender Tag vor uns.
Wir stiegen also in unser Dorf nach Agios Joannis hinauf, ca. 500 hm von Meer aus.
Büsche - Steine - Stacheln- ber kein Weg weit und breit...
Aus unseren alten Zeiten wussten wir um den Fußweg dort hinauf.
Nur – der hatte sich einfach nicht gezeigt, und so gingen wir querfeld hinauf in unser Dorf. Als wir glaubten, es geschafft zu haben, tat sich nochmals ein weites Tal auf und wir mussten erkennen, dass der Weg nochmals eine Stunde verlängert wurde.
Aber: Das Bier und die kleinen Beigaben dazu waren wundervoll.



Agios Joannis, noch in weiter Ferne, abere in 1,5 Stunden...
  Und dazu kam noch eine gute Fee, die wir am Vorabend kennengelernt haben. Die hatte sich bereit erklärt, unser schweres Gepäck zu unserem Bestimmungsort Monastiraki zu bringen.
So konnten wir noch locker ca. 2,5 Stunden hinauf und hinab zu unserem Bestimmungsort huschen.

Abendessen bei einem Sammler, von Musikinstrumenten bis zu Bilder aus dem 2. Weltkrieg...
Geschlafen haben wir dann in einer Villa mit Swimmingpool und zwar lange, weil wir einfach müde waren.
Dann der heutige Tag: (23.Mai)
Die Glieder schwer, der Weg 16 km über Einöde, also eine mittlere Katastrophe.
So beschlossen wir, ca. 6 km zum Meer zu wandern nach Pachia Ammos. Dies ist der Ort, wo die Busse an der engsten Stelle nach Süden nach Ierapetra abbiegen.

Da kam uns die Erleuchtung: 
Heute wird nicht mehr gewandert, sondern wir fahren mit dem Bus nach Agios Nikolaos und machen uns einen schönen Tag.
Das war das erste Mal, dass wir nicht mittels unserer Beine zu einem Ziel kamen.

Kaum war der Entschluss gefasst, da wurden  die Glieder noch schwerer und wir schliefen sofort nach Finden einer Pension für eineinhalb Stunden in den Tiefschlaf.

Wie überhaupt, unsere Körper brauchen wirklich einen Ruhetag.

Kommen und Gehen: Historischer Exkurs apo Hermann
2012:Ein Bergdorf, verlassen von seinen Besitzern. Das Dorf ist verfallen. Bis auf einige Häuser, die von albanischen Gastarbeitern im Auftrag neuer betuchter Herren restauriert werden. Und bis auf eine Kirche, die wohl gerade erst vor Kurzem fertig gestellt wurde.
1974:Ein Dorf voller Leben,  bis auf den Rohbau einer Kirche am Dorfrand, der vor sich hinschläft. Ein öterreichischer Bildhauer mit seiner Familie, der ein dreiviertel Jahr Teil des Dorfes war und jetzt Abschied feiert. Seine Freunde aus Österreich, die  die griechische Gastfreundschaft genießen.
Das war er einmal der Festsaal, in dem rauschende Feste gefeiert wurden...
Ein riesiges Fest. Griechische Musik, griechischer Tanz, von den Gästen frei interpretiert, griechisches Essen, griechisches Trinken, von den Gästen  im Übermaß genossen.
Der nächste Morgen. Aufbruch. Einer fehlt. Suche im ganzen Dorf. Endlich die Erfolgsmeldung. Er liegt im Rohbau der Kirche, an der zugigsten Stelle, und jammert vor sich hin, gelbgrün im Gesicht.“Alles, nur nicht sterben“, japst er.
Das Dorf ist gestorben, die Kirche ist fertig gestellt und der nur knapp einer Alkoholvergiftung entgangene junge Mann lebt heute als geachtetes Original in seinem Städtchen am Inn.

Lebensweisheiten
„Bob, versprich mir eines, bleib immer auf dem rechten Weg!“ „Ja, Mama!“
Mama, ich hab ein Leben lang( mehr oder weniger) versucht, auf dem rechten  Weg zu bleiben, aber was mache ich hier in Griechenland? Ein von Wegen, Straßen, Pisten durchfurchtes Land. Kaum ein Wegweiser, kaum ein Zeichen. Wo ist hier der rechte Weg?
Der  steinige, der nach unten, der nach oben  oder gar der linke?





Blick von unserem Balkon auf den See von Agios Nikolaos



1 Kommentar:

  1. Hallo H+H!
    Ich verfolge eure Wanderung mit "Staunen" über die Schönheit von Kreta, mit "Bewunderung" für euer Durchhaltevermögen, mit "Mitgefühl" weil ihr nicht so viel Zeit für den Berg habt und schon bald wieder nach Hause müsst und mit "Schmunzeln" über euren Humor und Witz!
    Ich wünsche euch noch schöne Tage!

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